Fernweh-Freitag: Verschollen in der Poison Bay

Liebe Buchreisende,

an jedem Freitag entführe ich Euch an die entlegensten Orte und stelle meine weiteste Buchreise der Woche vor. Dieses Mal geht es in die unwirtliche Wildnis von  Neuseeland. Dichter Regenwald, reißende Flüsse und schneebedeckte Berge bilden das atemberaubende Setting für Bellinda Pollards Krimi.

Fernsehreporter Callie Brown lässt sich auf das Wagnis ein mit einer Gruppe alter Freunde durch die Wildnis Neuseeland zu wandern. Gut 10 Jahre sind nach ihrem Schulabschluss und einem gemeinsamen traumatischem Erlebnis vergangen, das noch immer zwischen ihnen steht. So sind sie in einer der entlegensten und rauesten Gegenden Neuseelands nicht nur den Elementen ausgeliefert, sondern auch ihren eigenen Dämonen. Und damit nicht genug, scheint ihnen jemand nach dem Leben zu trachten….

Belinda Pollard erzählt die packende Geschichte von acht Menschen, die von ihrer Vergangenheit eingeholt werden und deren Wanderausflug sich zu einem Überlebenskampf entwickelt. Dabei beweist sie ein gutes Gespür für psychologische Feinheiten und die Dynamik innerhalb der Gruppe. Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch und agieren in dieser Extremsituation auf unterschiedliche Weise. Pollard gelingt es, die Sorgen und Nöte der einzelnen Figuren glaubhaft zu vermitteln, der kräftezehrende Kampf gegen die unwirtliche Wildnis, die latente Gefahr und das ständig wachsende Misstrauen innerhalb der Gruppe sind spürbar, wodurch die Geschichte einen Sog entwickelt, dem man sich nur schwer entziehen kann.

⭐⭐⭐⭐⭐ – Reise

Verschollen in der Poison Bay ist ein Neuseeland-Krimi von Belinda Pollard, übersetzt von Maren Feller und 2017 erschienen bei Small Blue Dog Publishing.

24