Randnotiz: Von hohen Erwartungen & festen Überzeugungen

Liebe Bücherelfen,

lest Ihr Rezensionen? Ich lasse mich gern von unterschiedlichen Buchmeinungen inspirieren, ob mir ein Buch gefallen könnte und stöbere entsprechend häufig auf Seiten wie Lovelybooks. Dabei stolpere ich öfter über Bücher, die die Erwartungen nicht erfüllt haben oder nicht überzeugen konnten. Zwei offenbar sehr beliebte Buchurteile. Doch muss ein Buch überhaupt Überzeugungsarbeit leisten? Sollte es nicht eher unterhalten, berühren oder schlimmstenfalls langweilen? Ein Buch, das nicht überzeugt, hat anscheinend nicht gefallen, doch den Grund dafür suche ich in vielen Rezensionen oftmals vergebens.

Und wie sieht es mit den hohen Erwartungen aus? Muss ein Buch, das die meisten Leser begeistert, mir zwangsläufig gefallen oder bin ich am Ende sogar enttäuscht, wenn dem nicht so ist? Sollte ich als LeserIn und RezensentIn nicht unvoreingenommen an ein Buch herangehen, um es angemessen bewerten zu können? Meiner Meinung nach nehme ich mir das ganze Lesevergnügen, wenn ich ein Buch mit einer bestimmten Erwartung lese. Ein Krimi mag nicht ganz so spannend sein, wie erwartet, aber statt dessen begeistert vielleicht die Hauptfigur oder die Nebenhandlung rührt zu Tränen. Eine vorgefasste Meinung schränkt meine Lesersicht ein. Während ich auf die im Klappentext erwähnten Drachen warte, entgehen mir vielleicht die anderen fantastischen Geschöpfe, die sich in der Geschichte tummeln. Das ist natürlich überspitzt, aber Ihr wisst, worauf ich hinauswill – ein Buch ist ein Kunstwerk und ich würde nie in eine Galerie gehen und von einem Gemälde erwarten, dass es mich zum Lachen bringt. Ich lasse es auf mich wirken und je nachdem, welche Gefühle es in mir auslöst, entscheide ich, ob es mir gefällt oder nicht. Ebenso verdienen Bücher eine unvoreingenommene Wahrnehmung und eine unbeeinflusste Lesermeinung. Also werft Eure Erwartungen über den Haufen und lasst Euch von der Geschichte überraschen.

♥ Mila

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SuB-Sonntag: Dschungel

Liebe Bücherelfen,
kennt Ihr das SuB-Phänomen? Bücher, die man unbedingt lesen möchte, werden aus Platzmangel auf den SuB gelegt – und geraten in Vergessenheit. Wobei sich mein SuB schon in jungen Jahren zu einem RuB entwickelt hat, da verliere ich Bücher noch schneller aus den Augen. Doch gelegentlich fällt ein Buch vorwurfsvoll aus dem Regal und bringt sich so in Erinnerung. Wie neulich Dschungel von Friedemann Karig, das wollte ich schon vor Monaten lesen und habe es nur mal kurz zur Seite gelegt….

Felix und Julius sind seit Kindheitstagen die besten Freunde. Als Felix auf einer Asienreise spurlos verschwindet, macht sich Julius auf den Weg nach Kambodscha, um seinen Freund zu finden….

Buchgedanken:

Freundschaft wiegt nur so schwer wie die in ihr behüteten Geheimnisse

Dschungel ist eine abenteuerliche Reise durch das wilde Kambodscha und die Geschichte einer innige Freundschaft. Ein Roman über Verbundenheit, trügerische Erinnerungen und verdrängte Wahrheiten.

Julius Suche offenbart das Wesen einer tiefen Freundschaft, stets gepaart mit Abenteurlust und Sehnsucht. Kann man wirklich frei sein, wenn man alles miteinander teilt? Möchte Felix überhaupt gefunden werden und was ist der Grund für sein Verschwinden? Julius sucht die Antworten in der Vergangenheit und muss sich, um seinen Freund zu retten, selbst verlieren.

Der Dschungel war dicht hier und ich hatte nicht das Gefühl, dass er auf mich gewartet hatte.

Fazit: 

Ein eindringlicher und sehnsuchtsvoller Roman, atmosphärisch dicht, präzise geschildert und bildgewaltig. Dazu wunderbar authentisch und fesselnd – ein tolles Debüt.

Dschungel ist ein Roman von Friedemann Karig und 2019 im Ullstein Verlag erschienen.
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Drei Bücher…für Tierfreunde

Liebe Leseeulen, 

wolltet Ihr als Kind auch unbedingt ein Haustier haben? Mein Wunsch war eine Katze, aber da ich im Ruhrgebiet aufgewachsen bin, hatten wir Wellensittiche. Gab es in Dortmund zu jeder Wohnung quasi mit dazu. Zum Glück spielen Katzen in der Literatur eine große Rollen und wer lieber Hunde mag, findet ebenfalls einige Bücher, in denen der beste Freund des Menschen die Hauptrolle spielt. Meine Empfehlungen sind…

Herzensräuber

Tobias’ Buchantiquariat läuft nicht besonders gut, noch dazu hat er gerade eine schmerzliche Trennung hinter sich. Als er im Urlaub einen liebenswerten spanischen Straßenhund aufliest, beschließt er kurzerhand, ihn mit nach Heidelberg zu nehmen. Wie sich herausstellt, hat Zola die Gabe, für jeden Menschen die richtigen Bücher zu finden – denn in jedem »Herzensräuber« erschnuppert er die Gefühle, die die bisherigen Leser darin hinterlassen haben. So bringt er nicht nur Tobias’ Geschäft auf Vordermann, sondern nach und nach auch dessen chaotisches Liebesleben …

Herzensräuber // Beate Rygiert // Blanvalet

Mr. Widows Katzenverleih

In seinem alten Haus mit dem verwunschenen Garten mitten in der Großstadt verleiht der alte Mr. Widow samtpfotige Stubentiger an Menschen, die zu viel oder auch zu wenig haben, um das sie sich sorgen müssen. Je nach Bedarf verbreiten seine Katzen von Behaglichkeit bis Chaos vor allem eines: Glück. Eines Abends entdeckt Mr. Widow in einer Mülltonne neben einem Wurf neugeborener Kätzchen eine schwangere junge Frau, und auf einmal sieht er sein beschauliches Leben auf den Kopf gestellt. Denn vor irgendetwas scheint die junge Frau auf der Flucht zu sein …

Mr. Widows Katzenverleih // Antonia Michaelis // Knaur

Mein Freund Pax

Peter hat den Fuchswelpen Pax vor dem sicheren Tod gerettet und aufgezogen – seitdem sind die beiden unzertrennlich. Peter und Pax verstehen sich ohne Worte, und nur zusammen fühlen sie sich ganz. Aber dann kommt der Krieg und reißt die beiden auseinander. Zwischen ihnen liegen Hunderte von Kilometern und warten tausend Gefahren, doch von ihrer Sehnsucht getrieben, kennen die beiden nur einen Gedanken: den anderen wiederzufinden …

Mein Freund Pax // Sara Pennypacker // Sauerländer

Tierische Lesegrüße

♥ Mila

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