#Mittendrin Mittwoch: Das ewige Leben

Eine Sekunde nach der anderen vergeht, die Spannung steigt und in gewisser Weise nimmt die Erkenntnis zu. Es ist, als könnte ich in seine Seele blicken, und trotz allem, was ich vorher gesagt habe, entdecke ich das Schöne darin. Er ist ein Junge, dessen Verletzungen genauso tief und dessen Träume genauso lebendig sind wie meine.

Immerwelt wollte ich unbedingt lesen, denn der Klappentext versprach spannende Fantasy mit einem Hauch Romantik, auch das Cover fand ich sehr ansprechend und war daher überhaupt nicht vorbereitet auf die Geschichte, die mich erwartete. Denn diese ist krass, brutal, schonungslos und dabei absolut großartig. Auf der einen Seite so originell und fesselnd, dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte. Auf der anderen Seite so bizarr und grausam, dass man nach einem Kapitel Zeit zum Durchatmen braucht. In einer komplexen Welt eine klare Entscheidung zu treffen, ist an sich schon schwer, wenn dann noch zwei verfeindete Reiche um einen kämpfen und die Eltern mit allen Mitteln versuchen, eine Entscheidung zu erzwingen, dann ergibt sich daraus eine ziemlich geniale Geschichte…

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Zum Inhalt: Tenley ist eine ganz normale Siebzehnjährige, rebellisch und eigensinnig. Nur dass ihre Eltern darauf bestehen, dass sie sich – wie alle anderen – zu einer der beiden verfeindeten Seiten bekennt: Entweder gehört man zu Myriad, dem dunklen Reich der Schicksalsgläubigen, oder zu Troika, dem hellen Reich der Erkenntnis. Vertreter beider Reiche versuchen mit allen Mitteln, Tenley für sich zu gewinnen. Aber sie versteht nicht, warum ausgerechnet sie so wichtig sein soll. Außerdem bemüht sich aus beiden Häusern ein Junge um sie. Einer der beiden lässt Tenleys Herz höherschlagen. Doch was, wenn sie sich für das Reich des anderen entscheidet?

Gena Showalter // Immerwelt – Der Anfang // Harper Collins

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Mittendrin Mittwoch ist eine Aktion von read books and fall in love

 

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Rezension: Die Stadt der verbotenen Träume von Emmi Itäranta

Diese Nacht ist anders. Der Schlaf im Haus ist leicht, denn auf den Steinen des Platzes trocknet fremdes Blut. Der Sand rieselt langsam durch die Stundengläser. Nach und nach verstummen das Hüsteln, die Schritte und die heimlich gewechselten Worte. Jedes Mal, wenn meine Augen sich schließen, sehe ich das Mädchen vor mir. Obwohl ich weiß, dass der Angreifer weit weg sein muss, ist jeder Schatten an der Wand dunkler als gewöhnlich.

Eliana ist eine Weberin im Haus der Spinnweben. Pflichtbewusst geht sie ihrer Tätigkeit nach, doch insgeheim kann sie viel mehr als weben, denn sie hat gelernt zu lesen und zu schreiben und sie träumt. Eine Fähigkeit, die der Rat der Inselstadt strengstens verboten hat, Träumer werden geächtet und in das Haus der Befleckten verbannt. Eines Tages wird ein junges Mädchen bewusstlos aufgefunden. Der einzige Hinweis auf ihre Identität ist ein Wort, das auf ihre Handfläche tätowiert wurde: Eliana. Als Eliana sich dem Geheimnis des Mädchens nähert, läuft sie Gefahr, dass ihr eigenes Geheimnis zu Tage tritt …

Buchgedanken:

Emmi Itäranta hat eine düstere und zugleich faszinierende Welt geschaffen, in der Träume verboten sind, die Entscheidungen des omnipräsenten aber gesichtslosen Rates nicht infrage gestellt werden und die Hoffnung im Verborgenen glimmt, ähnlich den Leuchtgläser, die auf der Insel als Lichtquelle dienen. Ein detailreicher und komplexer Mikrokosmos, in dem es viel zu entdecken gibt und dessen Ordnung anfangs schwer zu durchschauen ist, aber nichtsdestotrotz eine fantastische Welt, in die der Leser voller Spannung eintaucht. Eliana ist eine sympathische und authentische Protagonistin, deren Entwicklung man gebannt verfolgt. Auch die Nebenfiguren sind sehr gut gezeichnet, originell und glaubwürdig. Itäranta erzählt die Geschichte auf eine tiefgründige, zuweilen poetische Art und Weise und erschafft eine mitunter bedrohliche Atmosphäre von Licht und Schatten.

Fazit:

Eine fantasievolle, spannende und traumwandlerische Geschichte, die am Ende viel Raum für eigene Gedanken lässt. Wer originelle Fantasy mit einer gut durchdachten Geschichte und einer starken Protagonistin mag, wird von diesem Roman begeistert sein.

© Arctis Verlag

Die Stadt der verbotenen Träume ist ein Fantasy-Roman von Emmi Itäranta, übersetzt von Gabriele Schrey-Vasara und 2017 erschienen im Arctis Verlag.

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Rezension: Elementz von Jenny Rubus

„Okay, Mädchen von Dreck. Schau dir das an.“ „Dreck?“, keifte Rika empört. „Na, dein Planet. Wie das Zeug aus Blumenbeeten, hast du gesagt.“ Rika stöhnte.  „Erde! Nicht Dreck!“

Die 16jährige Rika staunt nicht schlecht, als plötzlich ein schräger Typ und ein seltsames Pflanzenwesen in ihrer Küche stehen und sie um Hilfe für ihren Heimatplaneten bitten. Rika, selbsternannte Expertin für Naturkatastrophen und Wetterphänomene, zögert nicht lange und folgt ihnen nach Lemuria. Doch was als abenteuerlicher Ausflug in eine fremde Welt beginnt, entpuppt sich bald als gefährliche Rettungsmission, denn auf Lemuria spielt nicht nur das Wetter verrückt, es gibt dort auch ein mittelschweres Untoten-Problem und ihr Gegner verfolgt einen perfiden Plan….

Buchgedanken:

Jenny Rubus hat mit Lemuria eine bunte Welt erschaffen, in der es phantastische Wesen, schräge Architektur und Menschen mit fragwürdigem Modegeschmack zu entdecken gibt. Die Geschichte ist temporeich und unterhaltsam, was vorrangig an Rikas frechem Mundwerk und der zusammengewürfelten, aber sympathischen Rettungstruppe liegt, die anfangs hektisch und zuweilen unüberlegt von einer Gefahr in die nächste schlittert, bevor sie als Einheit zusammenwächst.
Die Figuren sind liebevoll gezeichnet, bleiben jedoch etwas blass, da die unterschiedlichen Fähigkeiten sehr im Vordergrund stehen und es an Hintergrundinformationen fehlt.
Die Geschichte ist fantasievoll, gut durchdacht und bleibt durch überraschende Wendungen und einen gelungenen Showdown bis zum Schluss spannend. Am Ende bleiben einige Fragen offen, die sicherlich im Folgeband beantwortet werden, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Fazit:

Ein kunterbuntes Fantasy-Abenteuer, das mit fantasievollen Ideen, einer sympathischen Protagonistin, unterhaltsamen Wortgefechten und einer spannenden Geschichte punktet.

©️ JustTales Verlag

Elementz ist ein Fantasy-Roman von Jenny Rubus, erschienen 2017 im JustTales Verlag.

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