Alltagsflucht: Stella Montgomery und der schaurige See von Wormwood Mire

Liebe Lesefeen, 

das neue Abenteuer von Stella Montgomery besticht durch eine spannende Geschichte, schaurig-schöne Schauplätze und eine nostalgische Atmosphäre. Von ihren Tanten wird Stella auf das Familenanwesen Wormwood Mire geschickt, um dort gemeinsam mit ihrem Cousin und ihrer Cousine unterrichtet zu werden. Doch auf Wormwood Mire gehen seltsame Dinge vor sich, immer wieder findet Stella Dornen in ihrer Kleidung und im See scheint ein schauriges Wesen zu leben…

Auch für den Leser gibt es allerhand zu entdecken, da ist der Alltag schnell vergessen. Schließlich muss das herrschaftliche Anwesen eines Forschungsreisenden mit allerhand exotischen Reisemitbringseln erkundet und der Jahrmarkt mit kuriosen Ausstellungsstücken besucht werden.
Judith Rosselll beweisst hierbei viel Fantasie und Liebe zum Detail, da ist es eine Freude Stella auf ihren Erkundungen zu begleiten, zumal sie mit ihrer offenen und herzlichen Art und ihrer Wissbegier eine höchst sympathische Protagonistin ist.
Doch auch die neuen Charaktere nehmen den Leser schnell für sich ein, denn die Figuren sind allesamt sehr gut gezeichnet und zuweilen herrlich skurril. Neben Theodor mit seinem Faible für Wissenschaft und dem Drang, alles zu reparieren und seiner schweigsamen Schwester, die lieber mit Tieren kommuniziert, begeistern vor allem die pflanzenaffine Gouvernante und die schrullige Besitzerin des Süßwarenladens mit hauseigenem Geist.

Ein spannendes und mysteriöses Abenteuer mit wunderbaren Einfällen, einem Hauch Magie und liebenswerten Figuren, das (hoffentlich) nicht nur junge Leser begeistern wird.

Stürzt Euch ins Abenteuer

♥ Mila

© Thienemann Verlag
Stella Montgomery und der schaurige See von Wormwood Mire ist ein Abenteuerroman ab 10 Jahren von Judith Rossell, übersetzt von Cornelia Panzacchi und illustriert von Nina Dulleck , 2018 erschienen im Thienemann Verlag.
16

Fernweh-Freitag: Das Monsterhotel

Liebe Buchreisende,

diese Woche geht es nach Island. Berühmt ist die Insel für ihre beeindruckenden Naturwunder – Vulkane, Geysire, Gletscher und Wasserfälle prägen die Landschaft. Doch wusstet Ihr, dass auf der Insel ein ganz besonderes Hotel ansässig ist? Das Hotel Haarsträub ist ein Hotel der Monsterklasse mit gewöhnungsbedürftigem Standard, daher birgt der Aufenthalt einige Überraschungen…

Familie Glockenspiel freut sich auf den Sommerurlaub in Griechenland, leider sitzen sie versehentlich im Flieger nach Island. Nach dem ersten Schreck, versuchen sie das beste aus der Situation zu machen, aber fast alle Hotels sind ausgebucht. Nur das Hotel Haarsträub hat noch ein Zimmer frei. Notgedrungen zieht die Familie mitsamt Stofftier Stinkebär in das Hotel. Die Toilette ist zwar an der Decke montiert und im Schrank fiedelt ein kleines Monster, aber die Glockenspiels sind froh, eine Bleibe gefunden zu haben. Und so schlimm kann der Aufenthalt schon nicht werden – oder doch?

Monsterhotel von Thomas Montasser ist eine lustige und fantasievolle Geschichte über schreckhafte Monster und die Angst vor dem Unbekannten, die übersprudelt vor fantastischen Wesen und witzigen Ideen. Klick um zu Tweeten Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und treffend illustriert von Stefanie Reich. Ein wunderbarer und zugleich lehrreicher Lesespass, denn es gibt im Hotel unglaublich viel zu entdecken, während Mensch und Monster sich langsam annähern und ihre Vorurteile überwinden.

Eine unterhaltsame, spannende und fantasievolle Monstergeschichte mit einer gelungenen Botschaft, kindgerecht erzählt und ansprechend illustriert.

⭐⭐⭐⭐⭐ – Reise

Montasser_Monsterhotel
© Thienemann – Esslinger Verlag

Monsterhotel ist ein Kinderbuch ab 6 Jahren von Thomas Montasser, 2017 erschienen beim Thienemann Verlag und illustriert von Stefanie Reich.
10

Rezension: Ich wollt, ich wär ein Kaktus von Mina Teichert

Ich hatte fast vergessen, was Jo von Beruf ist. Bauer! Er mag es zwar lieber, wenn man ihn als Landwirt betitelt, aber ich werde weiter Bauer sagen. Vorsichtig schnuppere ich noch einmal. So soll also mein neues Leben riechen? Ein Kaktus müsste man sein, die riechen nichts.

Nach der Trennung ihrer Eltern, muss Lu zu Oma Käthe aufs Land ziehen und damit in die Nähe von Mamas neuem Freund. Nur widerwillig packt Lu ihre geliebte Kakteensammlung ein, denn sie kann sich weder mit dem Umzug, noch mit der neuen Liebe ihrer Mutter anfreunden. Und dann wären da auch noch die neue Freundin ihres Vaters, eine neue Schule und ein Junge mit Impulskontrollstörung. Lus Leben steht plötzlich Kopf und sie wünscht sich nichts mehr als Stacheln, um die Menschen in ihrer Umgebung auf Abstand zu halten…

Buchgedanken:

Mina Teichert erzählt eine warmherzige und unterhaltsame Geschichte mitten aus dem Leben. Lu ist eine sympathische und pfiffige Protagonistin, mit der sich junge Leserinnen leicht identifizieren können. Nach der Trennung ihrer Eltern durchläuft sie ein Wechselbad der Gefühle und findet sich anfangs nur schwer in ihrem neuen Leben zurecht. Trotz ihrer negativen Einstellung, findet sie durch ihre offene und geradlinige Art schnell Freunde und muss sich langsam eingestehen, dass das Landleben gar nicht so übel und Mamas Freund doch ganz nett ist.

Fazit:

Eine humorvolle und einfühlsame Geschichte über einschneidende Veränderungen, die zeigt, dass man sich auf eine Situation einlassen muss, um zu erkennen, dass es auch positive Seiten gibt.

© Thienemann-Esslinger Verlag

Ich wollt, ich wär ein Kaktus ist ein Roman von Mina Teichert für Leser ab 10 Jahren und 2018 bei Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH erschienen.

2