Die 39-jährige Lucy rutscht immer tiefer in eine Depression, ihr Freund hat sie verlassen und die Universität droht das Stipendium zu streichen, da sie schon seit einer Ewigkeit promoviert. Um Abstand zu gewinnen, nimmt sie das Angebot ihrer Schwester an, sich während deren Abwesenheit um das Haus in Venice Beach und den Hund zu kümmern. Doch weder eine Selbsthilfegruppe noch unzählige Dates bringen Klarheit oder Erfüllung in Lucys Leben, bis sie am Strand dem Meermann Theo begegnet…
Meine Sehnsucht musste ich anderswo ausleben, in meiner Liebe zu Sappho und dem göttlich Femininen. Ich sehnte mich danach, in einer Umarmung zu verschwinden, umsorgt, gewiegt und gehalten zu werden.Buchgedanken:
Melissa Broder hat einen unterhaltsamen, realitätsnahen und zugleich magischen Roman über Liebe und Sexualität geschrieben. Die Geschichte einer verzweifelten und desillusionierten Frau auf der Suche nach Nähe, streckenweise recht vulgär, aber dabei so entwaffnend ehrlich und selbstironisch, dass es schon wieder komisch ist. Lucy ist eine egozentrische Protagonistin, die den Leser jedoch mit trockenem Humor und einem ungeschönten Blick auf ihre Umwelt für sich einnimmt. Ihre Einsamkeit ist spürbar und ihre Hände ringende Suche nach Zuneigung zugleich seltsam und anrührend. Gekonnt flechtet Broder die fantastischen Elemente in die Handlung ein und lässt sie dabei so alltäglich und unbedeutend erscheinen, dass man sie als gegeben akzeptiert.
Fazit:
Ein moderner und experimenteller Roman, der zwischenmenschliche Beziehungen schonungslos ausleuchtet. Lebensnah, emotional, manchmal befremdlich, aber stets unterhaltsam.