Rezension: Nachtwild von Gin PhillipsLesezeit: 1 min

»Wenn sie uns umbringen, kommt unser Körper dann in den Himmel? « »Die Seele kommt in den Himmel.« »Achja« haucht er.

Joan verbringt den Nachmittag mit ihrem vierjährigen Sohn Lincoln im Zoo. Als sie sich auf dem Weg zum Ausgang befinden, fallen plötzlich Schüsse, Menschen liegen regungslos am Boden. Joan und ihr Sohn können der Situation ungesehen entkommen und verstecken sich in einem leeren Gehege. Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt, denn der oder die Täter machen sich auf die Suche nach Überlebenden…

Buchgedanken:

Gin Phillips hat einen packenden Roman geschrieben über eine Mutter, die in einer lebensbedrohlichen Situation das Wohlergehen und die Bedürfnisse ihres Sohnes über alles stellt. Für einen Thriller fehlt es der Geschichte an atemloser Spannung, da sich Hauptfigur Joan zuweilen in Erinnerungen und Reflexionen verliert. Zudem wurde das Potential des Schauplatzes nicht ganz ausgeschöpft, bedrohliche Begegnungen mit Tieren bilden die Ausnahme, die gespenstische Atmosphäre eines Zoos bei Nacht schimmert nur gelegentlich durch, dafür findet sich Joan zu gut auf den dunklen Wegen zurecht. Dennoch ist Nachtwild eine spannende und nervenaufreibende Geschichte, denn die Angst von Joan ist spürbar. Ihre Anstrengung, die Fassung zu bewahren und ihre Bemühungen, ihr Kind, das sie durch eine unbedarfte Handlung in Gefahr bringen könnte, ruhig zu halten, zerren an den Nerven und tragen ebenso zur Spannung bei, wie die unbekannte Bedrohung durch die Täter.

Fazit:

Ein spannender Roman mit kleineren Logiklücken, der sein Potential nicht ganz ausschöpft, aber dennoch mit einer nervenaufreibenden Story für packende Lesestunden sorgt.

©️ dtv Verlag

Nachtwild ist ein Thriller von Gin Phillips, übersetzt von Susanne Goga-Klinkenberg und 2018 beim dtv erschienen.

 

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