Sara und Neil führen mit ihren beiden Söhnen ein beschauliches Leben bis Gavin und Lou mit ihren drei Kindern in das Haus nebenan einziehen. Das Künstlerpaar hat längere Zeit in Spanien gewohnt und besonders Sara ist fasziniert von deren Chic und Weltgewandtheit. Sie bemüht sich um Lous Freundschaft und je enger das Verhältnis zu den Nachbarn wird, desto unzufriedener ist Sara mit ihrem eigenen Leben. Dabei merkt sie gar nicht, wie sehr sie von Lou vereinnahmt wird und sich immer mehr von Freunden und Bekannten distanziert…
Doch was sie an ihrer Freundschaft besonders bereichernd fand, war nicht die intellektuelle Seite, sondern die emotionale. Nach überraschend kurzer Zeit hatte Sara ihrer Freundin Dinge gebeichtet, die sie noch niemandem erzählt hatte, nicht einmal Neil.
Buchgedanken:
Felicity Everett hat einen packenden Roman über Freundschaft und Lebensentwürfe geschrieben, schonungslos ehrlich seziert sie das Leben ihrer Protagonistin und zeigt, wie schnell aus einer Freundschaft eine ungesunde Verbindung entstehen kann. Der Roman besticht durch glaubwürdige Figuren, ein realistisches Geschehen und eine düstere Atmosphäre. Die Neugierde und Faszination von Sara sind nachvollziehbar, ebenso ihre zunehmende Frustration in Bezug auf das eigene Leben. Dabei ist dem Leser schon früh klar, dass diese recht einseitige Freundschaft auf Dauer nicht gutgehen kann und so verfolgt man gebannt, wie Sara sich zunehmend in Selbstzweifeln verliert, sich nicht mehr abgrenzen kann und die Freundschaft erste Risse bekommt.
Ein Roman, der seine Spannung aus der genauen Beobachtung des Beziehungsgeflechts und der Charakterentwicklung gewinnt und zeigt, wie tief der Wunsch nach Anerkennung in einem verwurzelt ist und wie allgegenwärtig das Bestreben ist, aus der Masse hervorzustechen.