Krimi-Auszeit: Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder

Liebe Spannungsleser,

greift Ihr auch so gerne zu Kriminalromane, die an Orten spielen, die Ihr kennt? Für mich erhöht dies den Lesespass, denn wenn ich die Stadt gut kenne, habe ich immer genau vor Augen, wo sich die Ermittler gerade befinden. Falls Ihr schon das ein oder andere Mal in der schönsten Stadt der Welt wart, kann ich Euch die Hamburg-Krimis von Henrik Siebold empfehlen…

Auf einem Hamburger S-Bahnhof fällt eine Frau auf die Gleise und wird von einem Zug erfasst. Am Bahnsteigrand steht ein junger Mann und blickt mit entrücktem Lächeln auf die eigenen Hände. Hat er die Frau gestoßen? Inspektor Kenjiro Takeda und Hauptkommissarin Claudia Harms nehmen die Ermittlungen auf. Simon, der Sohn eines bekannten Senators, ist ein Einzelgänger und wird in der Schule gemobbt. Wollte er endlich einmal Täter und nicht Opfer sein? Im Präsidium leugnet Simon jedoch die Tat. Die Zeugenaussagen sind nicht eindeutig, ebenso die Videoaufzeichnungen aus dem Bahnhof, daher müssen Takeda und Claudia den Verdächtigen aus der Untersuchungshaft entlassen. Doch wenig später wird in einem Kino während der Spätvorstellung ein Mann erdrosselt. Wieder ist Simon in der Nähe…

Buchgedanken:

Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder überzeugt mit einem spannenden Kriminalfall, interessanten Einblicken in die japanische Kultur und einem kongenialen Ermittlerteam. Der feinsinnige und stilvolle Takeda mit seiner Vorliebe für Jazz und die taffe Claudia, die mit ihrer direkten Art öfters aneckt, aber immer mit Herz und Verstand bei der Sache ist, ergänzen sich wunderbar und liefern sich dabei unterhaltsame Wortgefechte. Zudem betrachten sie das Verbrechen aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln, was den Reiz und Charme dieser Reihe ausmacht. Während Claudia mit den Hamburger Eigenheiten vertraut ist und auf ihr Bauchgefühl vertraut, reflektiert Takeda das Geschehen und zieht Vergleiche zur japanischen Kultur. Geschickt bindet Henrik Siebold interessante Informationen zu Mangas, Schwertkunst und dem japanischen Schulsystem in die Handlung ein, ohne dabei den Kriminalfall aus den Augen zu verlieren. Dieser ist brisant, realitätsnah und überraschend bis zum Schluss.

Fazit:

Ein spannender und unterhaltsamer Kriminalroman mit einem interessanten und sympathischem Ermittlerteam, der zudem eine Fülle von Einblicken in die japanische Kultur gewährt und die deutsche Lebensart aus Sicht eines Ausländers zeigt, was den Lesegenuss noch erhöht.

© Aufbau Verlag
Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder ist ein Kriminialroman von Henrik Siebold und der dritte Fall für Claudia Harms und Inspektor Takeda, 2018 erschienen im Aufbau Verlag.
Mehr spannende Lektüre….
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Krimi-Auszeit: Lauter Leichen

Liebe Spürnasen,

der Schein kann bekanntlich trügen und so frage ich mich manchmal, wenn ich am Elbstrand spazieren gehe, ob sich hinter den vollendeten Fassaden der Villen nicht gerade ganz alltägliche Dramen abspielen. Und welche Abgründe würden sich dann erst in den traumhaften Gärten auftun? Offenbar ziemlich mörderische: Elli Gint wird verdächtigt ihren Ex-Freund Peter ermordet zu haben. Bei den Ermittlungen stößt Kommissar Hiob Watkowski auf weitere Leichen, zudem wurde Peter mit der Waffe erschossen, die bereits achtzehn Jahre zuvor Ellis Vater Konrad niederstreckte. Der damalige leitende Kommissar Josef Watkowski tippte auf Ellis Mutter Martha als Täterin. Tage später wurde er jedoch das Opfer eines Unfalls mit Fahrerflucht und die Ermittlungen gegen Martha liefen ins Leere. Hiob hingegen vermutet Mord und hat daher noch ein persönliches Hühnchen mit der Familie Gint zu rupfen. Enthusiastisch und nicht immer gesetzeskonform heftet er sich an die Fersen der Damen. Elli, Mutter Martha und Oma Frieda müssen sich einiges einfallen lassen, um Watkowski von ihrer Spur abzubringen…

Zarah Philips erzählt eine Familiengeschichte der tödlichen Art, mit skurrilen Ideen, Situationskomik und einer gehörigen Portion schwarzen Humors. Die Krimihandlung ist komplex, aber gut durchdacht und wird schlüssig und überraschend aufgelöst. Die Figuren sind allesamt originell, gut gezeichnet und mitunter herrlich schräg. Das macht Lauter Leichen zu einem rundum gelungenen Krimi-Spass – spannend, temporeich und unterhaltsam.

©️ Midnight!

Lauter Leichen ist ein Kriminalroman von Zarah Philips, 2018 erschienen bei Midnight.

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Shopping-Tipp: Aktion Buch

Aktion Buch ist ein Verein, der Bücherspenden an gemeinnützige und öffentliche Einrichtungen weitergibt. Ein Teil der gespendeten Bücher wird verkauft, mit den Erlösen werden karitative Einrichtungen unterstützt und Kosten gedeckt, da der Verein keine öffentlichen Fördermittel erhält. Buchspenden sind daher gerne gesehen. Weitere Infos dazu findet ihr hier.

Die Buch-Shops sind einen Besuch wert, denn die Bücher stammen allesamt aus Nichtraucherhaushalten, sind nicht älter als 20 Jahre und in sehr gutem Zustand. Der Preis richtet sich nach der Buchrückenbreite, von 2€ bis max. 4€ So lässt sich selbst eine ausgeprägte Buchsucht finanzieren und es ist für einen guten Zweck. Gibt es einen besseren Grund ein oder zwei Bücher mehr einzupacken?

 

 

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