Rezension: Alissa im Drunterland von Fabienne Siegmund

Die junge Alissa träumt seit sie denken kann von einer geheimnisvollen Wendeltreppe und zeichnet diese in ihr Skizzenbuch. Sie weiß nicht, was sich am Ende der Treppe befindet, kennt aber ansonsten jedes Detail. Eines Tages erscheint ihr ein Gesicht in der  Scheibe der Straßenbahn und bittet sie um Hilfe. Und so macht sich Alissa auf die Suche nach einer Uhr, die rückwärtsgeht und gelangt an den Ort ihrer Träume – das herzförmige Tor, das sich am Eingang zur Wendeltreppe befindet…

Manchen Dingen musste man einfach auf den Grund gehen. Und wenn man den Weg zurück nicht kannte, blieb nur der nach vorn, so ungewiss der auch war.

Buchgedanken:

Fabienne Siegmund hat mit Alissa im Drunterland eine wunderbare Alice-Adaption geschrieben, der ein ganz eigener Zauber innewohnt. Hier benötigen Nachthase, Lesekatze und Uhrmacher die Hilfe eines Menschenkindes, da es nicht mehr hummelt im Lavendel und als Leser ist man ganz begeistert von den kreativen Analogien und Ideen, allen voran das Mondkäuzchen, das man am liebsten aus der Geschichte entführen möchte. Die bildhafte und poetische Sprache, die fantasievollen Figuren und die märchenhafte Geschichte, machen die Reise ins Drunterland zu einem zauberhaften Leseerlebnis für Jung und Alt.

Am Ende der Geschichte fühlt man sich, als würde man aus einem schönen Traum aufwachen – abrupt findet man sich in der Wirklichkeit wieder, seltsam beglückt und wehmütig zugleich und mit der tiefen Gewissheit, dass man nicht mehr an den Ort des Traumes zurückkehren kann.

© Papierverzierer Verlag

Alissa im Drunterland ist eine Geschichte von Fabienne Siegmund und 2017 erschienen im Papierverzierer Verlag.

 

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