#Herzensbücher: Die verborgene Sprache der Blumen

Ihr Lieben,

es ist wieder Zeit für Herzensbücher, die wunderbare Monatsaktion von Janika und Sabrina, die Bücher vorstellt, die Herzen höher schlagen lassen.

Die verborgene Sprache der Blumen von Vanessa Diffenbaugh ist ein Buch, das ich sehr gerne verschenke, denn man klappt es mit einem Lächeln zu und es enthält ein interessantes Wörterbuch zur Blumensprache, der man viel mehr Beachtung schenken sollte.

Inhalt: Victoria Jones ist eine wortkarge, menschenscheue Kratzbürste. Aufgewachsen in unzähligen Waisenhäusern und Pflegefamilien, interessiert sie sich allein für Blumen und deren Sprache, die sie von Elizabeth gelernt hat, dem einzigen Menschen, von dem sie je Liebe erfahren hat. Mit achtzehn Jahren ist Victoria obdachlos und ganz auf sich allein gestellt – bis sie einen Job in einem kleinen Blumenladen findet. Auf dem Markt der Blumenhändler lernt sie einen jungen Mann kennen. Erstaunt stellt sie fest, dass Grant ebenfalls die Sprache der Blumen versteht. Gegen ihren Willen keimt in Victoria nach langer Zeit wieder Hoffnung: auf Liebe, auf eine Familie, auf ein Zuhause …

Die verborgene Sprache der Blumen ist eine wunderschöne Außenseiter-Geschichte, die einen von der ersten Seite an in den Bann zieht. Dabei ist Victoria eine recht schroffe und unzugängliche Protagonistin, doch ihre Begeisterung für Blumen ist einfach ansteckend und ihre Fähigkeit, das perfekte Blumenarrangement zu kreieren und so ihre Gefühle auszudrücken, schlichtweg faszinierend. Ihre Lebensgeschichte ist berührend, mitunter traurig und schockierend, aber stets authentisch. Ein emotionaler Roman über ein zerbrechliches Schicksal, feinfühlig und hoffnungsvoll erzählt.

© Knaur Verlag
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Montagsfrage: Welche Autoren möchte ich gerne treffen?

Ihr Lieben,

die heutige Montagsfrage finde ich sehr spannend, daher gibt es auch von mir einen Beitrag dazu…

 Montagsfrage: Welche/n Autor/in würdest du gerne mal treffen? 

Ich habe aufgrund von Studium und Beruf schon einige Autoren getroffen und muss sagen – das war nur halb so spannend wie gedacht, was keinesfalls an den Autoren lag, sondern lediglich an meiner übersteigerten Erwartungshaltung. Dennoch würde ich meine Lieblingsautoren – Ian McEwan und Amélie Nothomb – sehr gerne treffen, auch wenn das bedeutet, dass ich danach ein realistischeres Bild von ihnen habe.

Neil Gaiman oder Kai Meyer fände ich auch interessant, wobei die Gefahr besteht, dass ich denen mit meinen ganzen Fragen und Eindrücken zu ihren Buchwelten auf die Nerven gehe….

Jasper Fforde wäre auch spannend, der Mann hat eine so überbordende Fantasie, dass ein einfaches Kaffeetrinken sicherlich zum Erlebnis wird – zumindest in meiner Vorstellung, ich erwähnte es bereits…

Welche Autoren würdet Ihr gerne treffen? Ich bin gespannt und gehe einmal stöbern…

Eine lesereiche Woche

♥ Mila

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Rezension: Fische von Melissa Broder

Die 39-jährige Lucy rutscht immer tiefer in eine Depression, ihr Freund hat sie verlassen und die Universität droht das Stipendium zu streichen, da sie schon seit einer Ewigkeit promoviert. Um Abstand zu gewinnen, nimmt sie das Angebot ihrer Schwester an, sich während deren Abwesenheit um das Haus in Venice Beach und den Hund zu kümmern. Doch weder eine Selbsthilfegruppe noch unzählige Dates bringen Klarheit oder Erfüllung in Lucys Leben, bis sie am Strand dem Meermann Theo begegnet…

Meine Sehnsucht musste ich anderswo ausleben, in meiner Liebe zu Sappho und dem göttlich Femininen. Ich sehnte mich danach, in einer Umarmung zu verschwinden, umsorgt, gewiegt und gehalten zu werden.

Buchgedanken:

Melissa Broder hat einen unterhaltsamen, realitätsnahen und zugleich magischen Roman über Liebe und Sexualität geschrieben. Die Geschichte einer verzweifelten und desillusionierten Frau auf der Suche nach Nähe, streckenweise recht vulgär, aber dabei so entwaffnend ehrlich und selbstironisch, dass es schon wieder komisch ist. Lucy ist eine egozentrische Protagonistin, die den Leser jedoch mit trockenem Humor und einem ungeschönten Blick auf ihre Umwelt für sich einnimmt. Ihre Einsamkeit ist spürbar und ihre Hände ringende Suche nach Zuneigung zugleich seltsam und anrührend. Gekonnt flechtet Broder die fantastischen Elemente in die Handlung ein und lässt sie dabei so alltäglich und unbedeutend erscheinen, dass man sie als gegeben akzeptiert.

Magischer Realismus
Der magische Realismus verknüpft Realität und Magie auf natürliche und selbstverständliche Weise, das Irreale wird als Realität präsentiert und als lebensecht empfunden und nicht hinterfragt oder erklärt. Entweder wird die Magie unter der Oberfläche des Alltags enthüllt oder ein magisches Ereignis geschildert. Dabei findet das magische Ereignis im Alltag statt, ist kein Traum und beruht nicht auf einer Halluzination oder Imagination.

Fazit:

Ein moderner und experimenteller Roman, der zwischenmenschliche Beziehungen schonungslos ausleuchtet. Lebensnah, emotional, manchmal befremdlich, aber stets unterhaltsam.

© Ullstein
Fische ist ein Roman von Melissa Broder, übersetzt von Eva Bonné und 2018 im Ullstein Verlag erschienen.
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