Buchreicher: Neuzugänge im Herbst

Liebe Bücherfreunde,
Herbstzeit ist Lesezeit, da darf ich mir neue Bücher gönnen, obwohl der SuB bis unter die Decke reicht. Ihr merkt es, ich suche nach fadenscheinigen Ausreden für meine Buchsucht. Wie zum Beispiel den andauernden Nieselregen, der dazu einlädt, es sich mit einem Buch auf der Couch gemütlich zu machen. Ich könnte mich natürlich mit einem Regalbuch einkuscheln, aber Neuerscheinungen sind kuscheliger. Ist halt so, Buchverrücktheit folgt keiner Logik…

Der Koffer der tausend Zauber von Antonia Michaelis
Ein magischer Koffer, eine Schatzkarte, ein geheimnisvoller Ort tief im Dschungel – das klingt nach der idealen Herbstlektüre. Zudem gehört Die Nacht der gefangenen Träume zu meinen liebsten Kinderbüchern, daher stand das Buch schon vor Erscheinen auf meiner Wunschliste und ich bin sehr gespannt auf dieses magische Leseabenteuer…

Der Schlüssel der Magie von Robert Jackson Bennett
Ein magischer Schlüssel, der jedes Schloss öffnet – da wäre keine Buchhandlung oder Bibliothek vor mir sicher! Aber natürlich birgt solche Macht auch viele Gefahren und ich freue mich schon sehr auf diese spannende Geschichte…

Hidden Worlds von Mikkel Robrahn
Ein Portal nach Avalon, magische Wesen, die in unserer Welt gestrandet sind und ein Kaufhaus für alles Fantastische – da schlägt mein Fantasy-Herz gleich höher…

Verträumte Lesegrüße
♥ Mila

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Randnotiz: Von hohen Erwartungen & festen Überzeugungen

Liebe Bücherelfen,

lest Ihr Rezensionen? Ich lasse mich gern von unterschiedlichen Buchmeinungen inspirieren, ob mir ein Buch gefallen könnte und stöbere entsprechend häufig auf Seiten wie Lovelybooks. Dabei stolpere ich öfter über Bücher, die die Erwartungen nicht erfüllt haben oder nicht überzeugen konnten. Zwei offenbar sehr beliebte Buchurteile. Doch muss ein Buch überhaupt Überzeugungsarbeit leisten? Sollte es nicht eher unterhalten, berühren oder schlimmstenfalls langweilen? Ein Buch, das nicht überzeugt, hat anscheinend nicht gefallen, doch den Grund dafür suche ich in vielen Rezensionen oftmals vergebens.

Und wie sieht es mit den hohen Erwartungen aus? Muss ein Buch, das die meisten Leser begeistert, mir zwangsläufig gefallen oder bin ich am Ende sogar enttäuscht, wenn dem nicht so ist? Sollte ich als LeserIn und RezensentIn nicht unvoreingenommen an ein Buch herangehen, um es angemessen bewerten zu können? Meiner Meinung nach nehme ich mir das ganze Lesevergnügen, wenn ich ein Buch mit einer bestimmten Erwartung lese. Ein Krimi mag nicht ganz so spannend sein, wie erwartet, aber statt dessen begeistert vielleicht die Hauptfigur oder die Nebenhandlung rührt zu Tränen. Eine vorgefasste Meinung schränkt meine Lesersicht ein. Während ich auf die im Klappentext erwähnten Drachen warte, entgehen mir vielleicht die anderen fantastischen Geschöpfe, die sich in der Geschichte tummeln. Das ist natürlich überspitzt, aber Ihr wisst, worauf ich hinauswill – ein Buch ist ein Kunstwerk und ich würde nie in eine Galerie gehen und von einem Gemälde erwarten, dass es mich zum Lachen bringt. Ich lasse es auf mich wirken und je nachdem, welche Gefühle es in mir auslöst, entscheide ich, ob es mir gefällt oder nicht. Ebenso verdienen Bücher eine unvoreingenommene Wahrnehmung und eine unbeeinflusste Lesermeinung. Also werft Eure Erwartungen über den Haufen und lasst Euch von der Geschichte überraschen.

♥ Mila

Lest unbefangen & neugierig! Klick um zu Tweeten
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SuB-Sonntag: Dschungel

Liebe Bücherelfen,
kennt Ihr das SuB-Phänomen? Bücher, die man unbedingt lesen möchte, werden aus Platzmangel auf den SuB gelegt – und geraten in Vergessenheit. Wobei sich mein SuB schon in jungen Jahren zu einem RuB entwickelt hat, da verliere ich Bücher noch schneller aus den Augen. Doch gelegentlich fällt ein Buch vorwurfsvoll aus dem Regal und bringt sich so in Erinnerung. Wie neulich Dschungel von Friedemann Karig, das wollte ich schon vor Monaten lesen und habe es nur mal kurz zur Seite gelegt….

Felix und Julius sind seit Kindheitstagen die besten Freunde. Als Felix auf einer Asienreise spurlos verschwindet, macht sich Julius auf den Weg nach Kambodscha, um seinen Freund zu finden….

Buchgedanken:

Freundschaft wiegt nur so schwer wie die in ihr behüteten Geheimnisse

Dschungel ist eine abenteuerliche Reise durch das wilde Kambodscha und die Geschichte einer innige Freundschaft. Ein Roman über Verbundenheit, trügerische Erinnerungen und verdrängte Wahrheiten.

Julius Suche offenbart das Wesen einer tiefen Freundschaft, stets gepaart mit Abenteurlust und Sehnsucht. Kann man wirklich frei sein, wenn man alles miteinander teilt? Möchte Felix überhaupt gefunden werden und was ist der Grund für sein Verschwinden? Julius sucht die Antworten in der Vergangenheit und muss sich, um seinen Freund zu retten, selbst verlieren.

Der Dschungel war dicht hier und ich hatte nicht das Gefühl, dass er auf mich gewartet hatte.

Fazit: 

Ein eindringlicher und sehnsuchtsvoller Roman, atmosphärisch dicht, präzise geschildert und bildgewaltig. Dazu wunderbar authentisch und fesselnd – ein tolles Debüt.

Dschungel ist ein Roman von Friedemann Karig und 2019 im Ullstein Verlag erschienen.
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