Rezension: Celfie und die Unvollkommenen von Boris Pfeiffer

Das Mädchen aus Farbek lauschte in sich hinein und spürte, dass etwas in ihr, ganz tief von innen, pochte und schlug. Es fühlte sich an, als trommelte etwas beharrlich gegen eine Gefängniswand, auf der Suche nach einem Weg in die Freiheit. Es machte die Dunkelkeit, die sie vorhin noch in sich gefühlt hatte, kleiner und schwächer.

Celfie Madison kommt aus Farbek, dem Reich der Fantasie, und ist ein Mensch gewordener Gedanke. Mit ihren gletscherfarbenen Augen kann sie Graffiti lebendig machen. Ihr Denker, der skrupellose Geschäftsmann Glenn Single Despott, verfolgt einen finsteren Plan. Er will die Gedanken der Menschen beherrschen und Celfie dafür benutzen. Doch Celfie flüchtet aus Glenns Kommandozentrale und findet sich auf der Erde wieder. Dort erweckt sie die gesprayte Maus Flusch zum Leben. Gemeinsam mit dem Sprayer Kyle und weiteren Graffiti-Tieren, versuchen sie Glenns Plan zu vereiteln…

Buchgedanken:

Boris Pfeiffer erzählt eine märchenhafte Geschichte über die Macht der Fantasie, Zusammenhalt und das Erkennen der eigenen Stärken, voller liebenswerter Figuren und origineller Ideen. Celfie ist eine sympathische und starke Heldin, das personifizierte Gute, Glenn Despott ein gelungener, machtgieriger Gegenspieler. Die Geschichte ist unterhaltsam, spannend und tiefsinnig.

Fazit:

Ein Roman, der mit zauberhaften Figuren und Einfallsreichtum überzeugt und ein fantasievoller Lesespass für Jung und Alt.

© Kosmos Verlag

Celfie und die Unvollkommenen ist ein Roman von Boris Pfeiffer für Leser ab 11 Jahren, 2017 erschienen im Kosmos Verlag.

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Rezension: Elementz von Jenny Rubus

„Okay, Mädchen von Dreck. Schau dir das an.“ „Dreck?“, keifte Rika empört. „Na, dein Planet. Wie das Zeug aus Blumenbeeten, hast du gesagt.“ Rika stöhnte.  „Erde! Nicht Dreck!“

Die 16jährige Rika staunt nicht schlecht, als plötzlich ein schräger Typ und ein seltsames Pflanzenwesen in ihrer Küche stehen und sie um Hilfe für ihren Heimatplaneten bitten. Rika, selbsternannte Expertin für Naturkatastrophen und Wetterphänomene, zögert nicht lange und folgt ihnen nach Lemuria. Doch was als abenteuerlicher Ausflug in eine fremde Welt beginnt, entpuppt sich bald als gefährliche Rettungsmission, denn auf Lemuria spielt nicht nur das Wetter verrückt, es gibt dort auch ein mittelschweres Untoten-Problem und ihr Gegner verfolgt einen perfiden Plan….

Buchgedanken:

Jenny Rubus hat mit Lemuria eine bunte Welt erschaffen, in der es phantastische Wesen, schräge Architektur und Menschen mit fragwürdigem Modegeschmack zu entdecken gibt. Die Geschichte ist temporeich und unterhaltsam, was vorrangig an Rikas frechem Mundwerk und der zusammengewürfelten, aber sympathischen Rettungstruppe liegt, die anfangs hektisch und zuweilen unüberlegt von einer Gefahr in die nächste schlittert, bevor sie als Einheit zusammenwächst.
Die Figuren sind liebevoll gezeichnet, bleiben jedoch etwas blass, da die unterschiedlichen Fähigkeiten sehr im Vordergrund stehen und es an Hintergrundinformationen fehlt.
Die Geschichte ist fantasievoll, gut durchdacht und bleibt durch überraschende Wendungen und einen gelungenen Showdown bis zum Schluss spannend. Am Ende bleiben einige Fragen offen, die sicherlich im Folgeband beantwortet werden, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Fazit:

Ein kunterbuntes Fantasy-Abenteuer, das mit fantasievollen Ideen, einer sympathischen Protagonistin, unterhaltsamen Wortgefechten und einer spannenden Geschichte punktet.

©️ JustTales Verlag

Elementz ist ein Fantasy-Roman von Jenny Rubus, erschienen 2017 im JustTales Verlag.

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Rezension: Die Abenteuer der Cluny Brown von Margery Sharp

Sie hat da so einen Artikel in der Zeitung gelesen, dass es den Nerven gut tut und den ganzen Körper belebt, wenn man einen Tag lang im Bett bleibt und nur Orangen isst.

Die junge Cluny Brown lebt nach ihren eigenen Regeln, sie geht zum Nachmittagstee ins Ritz oder verbringt den ganzen Tag Orangen essend im Bett – sehr zum Missfallen ihres Onkels, der sie kurzerhand als Dienstmädchen auf den Herrensitz Friars Carmel in Devonshire schickt. Schon bald stellt Cluny mit ihrer lebenslustigen und unkonventionellen Art das Leben des Landadels auf den Kopf…

Buchgedanken:

Die Abenteuer der Cluny Brown, erstmals 1944 erschienen, ist ein charmantes Zeitzeugnis und eine pointierte Gesellschaftsstudie verpackt in einen unterhaltsamen Roman. Dazu trägt auch der eingängige und elegante Schreibstil von Margery Sharp bei, die so wunderbare Kinderbücher wie Miss Bianca geschrieben hat.
Die Figuren sind sehr gut gezeichnet und authentisch. Clunys erfrischende Art bildet einen herrlichen Kontrast zur britischen Aristokratie und verdeutlicht die gesellschaftlichen Gepflogenheiten der damaligen Zeit mit ihrem starren Rollensystem.

Fazit:

Ein unterhaltsamer Gesellschaftsroman mit einer freigeistigen Protagonistin, die mit ihrer unkonventionellen und lebenslustigen Art bezaubert. Humorvoll, gut beobachtet und mit feinem Spott –  eine charmante literarische Wiederentdeckung ♥

©️ Eisele Verlag

Die Abenteuer der Cluny Brown ist ein Roman von Margery Sharp, übersetzt von Wibke Kuhn und 2018 im Eisele Verlag erschienen.

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