Rezension: Millenia Magika von Falk Holzapfel

Adrian wächst der Ärger Zuhause und in der Schule über den Kopf. Er flüchtet zu seiner Großtante und will ein paar Tage in Arken bleiben, bis sich alles wieder beruhigt hat. Wie kann er denn ahnen, dass ausgerechnet Arken der Ort ist, an dem sich Hexen, Ghule und magische Wesen vor dem Rest der Welt verstecken?

Buchgedanken


Millenia Magika ist ein fantastisches Abenteuer ab 10 Jahren. Die Geschichte ist spannend und unterhaltsam, die tolle Gestaltung und detailverliebten Illustrationen machen das Buch zu einem magischen Leseerlebnis für Jungen und Mädchen.

Die Welt von Arken und die einzelnen Figuren sind liebevoll gestaltet, die anfangs beschauliche Atmosphäre wird zunehmend bedrohlicher, je mehr Geheimnisse ans Licht kommen, denn in Arken leben viele fantastische Wesen und gelegentlich kommt es untereinander zu Spannungen, die nachdem Adrians Tante verschwindet, offen zu Tage treten.

Adrian ist eine sympathische Hauptfigur, die anfangs mit der fantastischen Welt von Arken und der eigenen Kraft verständlicherweise überfordert ist. Doch seine eigenen Probleme sind mit dem Verschwinden seiner Tante schnell vergessen und er macht sich mutig auf die Suche. Ihm zur Seite stehen Junghexe Jazz und Troll Juri, dessen nerdige Art einfach großartig ist. Die freundschaftliche Kabbelei zwischen ihm und Jazz ist sehr unterhaltsam und sorgt für kleine Verschnaufspausen zwischen bedrohlichen und mitunter gruseligen Ereignissen.

Fazit

Ein spannendes, fantasievolles und mitreißendes Abenteuer mit tollen Figuren, liebevoll illustriert und einfach magisch!

© Schneiderbuch
Millenia Magika – Der Schleier von Arken ist ein Kinderbuch von Falk Holzapfel und 2020 bei Schneiderbuch erschienen.
Weitere Leserstimmen…

Rezension – Eli’s Bücherecke

Rezension – Hörnchens Büchernest

9

Rezension: Mentira von Christina Hiemer

Melia ist Mitglied der Ruinia und lebt in Mentira, dort sind Lügen seit jeher verboten. Als Melia einen wichtigen Auftrag bekommt, gerät das Vertrauen in ihre Schwesternschaft ins Wanken. Sie nimmt all ihren Mut zusammen und flieht. In Sombra, der Schattenstadt, erhofft sie sich Antworten zu finden…

Mentira ist eine düstere und spannende Geschichte voller Gegensätze – Wahrheit und Lüge, Hass und Liebe liegen dicht beieinander. Die mittelalterlich anmutende Welt ist anfangs schwer zu durchschauen, auch die Schwesternschaft und die Gepflogenheiten in Sombra geben Rätsel auf. Es ist ein Geflecht aus Geheimnissen, Lügen und Intrigen, das sich nur schwer entwirren lässt. Die Geschichte hat zu Beginn ein paar Längen, wird aber zunehmend spannender und die Perspektivenwechsel geben eine zusätzliche Dynamik und offenbaren einen anderen Blickwinkel auf das Geschehen. Melia ist eine sympathische Protagonistin, mitunter aber etwas naiv, sie handelt oft impulsiv und ist sich den Konsequenzen oftmals nicht bewußt. Alles in allem ist der erste Band der Dilogie eine spannende, wendungsreiche und atmosphärische Geschichte mit einem Hauch Romantik, die mit einer geheimnisvollen Welt, einer konfliktgeladenen Handlung und interessanten Charakteren für gute Unterhaltung sorgt.

In Melia erwachen unheimliche Kräfte, die sie weder erklären noch kontrollieren kann. Um herauszufinden, welche düsteren Mächte ihre Welt in den Abgrund zu reißen drohen, müssen Melia und Jaron den gefährlichen Weg in die Stadt der Verstoßenen auf sich nehmen …

Mentira 2 ist eine spannende Mischung aus Fantasy und Dystopie und ein gelungener Abschluss der Dilogie. Im zweiten Band wechselt der Schauplatz und die düstere Atmosphäre verdichtet sich, wirkt streckenweise apokalyptisch, denn der Weg nach Sedimento steckt voller Gefahren und zeigt das ganze Ausmaß der Katastrophe. Melia ist an den Ereignissen gewachsen und wirkt nicht mehr so naiv wie im ersten Band. Sie kämpft mit den unheimlichen Kräften, die in ihr erwacht sind und scheint vom Auge von Sombra beeinflusst zu sein, dennoch ist sie im Verlauf der Handlung nicht so präsent und aktiv, wie man es von einer Protagonistin erwarten würde.
Die Handlung ist wendungsreich und spannend, man gewinnt mehr Einblicke ins Weltgefüge und einige Geheimnisse werden gelüftet. Mitunter verliert sich Christina Hiemer jedoch in Beschreibungen, zudem haben sich kleinere Logikfehler und Handlungslücken eingeschlichen. Nichtsdestotrotz ist Mentira eine düstere, fantasievolle und spannende Geschichte mit einer Prise Romantik, die mit einer dystopischen Welt, dunklen Mächten und aufwühlenden Ereignissen für spannende Unterhaltung sorgt.

Mentira ist ein Fantasyroman von Christina Hiemer und 2019 bei Impress erschienen. Band 2 ist 2020 ebenfalls bei Impress erschienen.
11

Rezension: Der letzte Held von Sunder City

Niemand in Sunder City kann sich das Verschwinden von Professor Rye erklären, der 400 Jahre alte Vampir hat ein Herz aus Gold und wird nicht nur von seinen Schülern geliebt. Doch seit die Magie die Welt verlassen hat, ist in Sunder City nichts mehr so, wie es war: Magier können nicht mehr zaubern und Vampire und Elfen wurden von den Jahrhunderten ihres Lebens eingeholt.
Privatdetektiv Fetch Phillips wird beauftragt, Professor Rye zu finden. Obwohl er selbst ein Mensch ist, arbeitet Fetch ausschließlich für magische Geschöpfe, denn er hat eine schwere Schuld auf sich geladen…

Buchgedanken:

Heutzutage war Leid eine Waffe. Eine Krankheit, die eine Seite gegen die andere einsetzte.

Die Fantasy-Welt von Sunder City hat jeden Zauber verloren, ist düster und trostlos. Die magischen Wesen sind qualvoll gestorben, schlagartig gealtert oder grauenvoll entstellt und wurden ihrer Lebensgrundlage beraubt, nur wenige haben es geschafft, sich an eine Welt ohne Magie anzupassen. Inmitten der Tristesse versucht Detektiv Fetch Phillips verzweifelt Gutes zu tun, ein hartgesottener und zynischer Ermittler, der zur Selbstjustiz neigt und seine Schuld im Alkohol ertränkt.

Heldenattitüde? Sie sind ein Witz. Das war mir gleich bewusst. Ich dachte nur, Sie wüssten es auch.

Die Handlung ist vielschichtig und spannend, es geht um schwerwiegende Entscheidungen und einschneidende Veränderungen, den Verlust der eigenen Identität und seelische Abgründe. Die Figuren werden angetrieben von starken Gefühlen. Wut, Angst und Unverständnis bestimmen ihr Handeln, für Hoffnungen und Träume ist in dieser Welt ohne Magie kein Platz mehr. Fetch ist ein desillusionierter Ermittler, der in Hardboiled-Manier das Geschehen aufmischt und dabei einiges einstecken muss. Ein melancholischer Antiheld und gescheiterter Außenseiter, der in einer  trostlosen Welt versucht das Richtige zu tun. Trotz aller Tragik eine sympathische und interessante Figur, die sich positiv als Ermittler hervorhebt.

Fazit:

Der letzte Held von Sunder City ist ein genialer Mix aus Fantasyroman und Krimi. Ein fantasievolles und spannendes Buch, mit einer originellen und gut durchdachten Geschichte, vielschichtigen Charakteren und neuartiger Fantasywelt. Düster, fesselnd und sehr lesenswert ♥

© Knaur

Der letzte Held von Sunder City ist ein Fantasyroman von Luke Arnold, übersetzt von Christoph Hardebusch und 2020 im Knaur Verlag erschienen.


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